Die Include Direktive in AsciiDoc für modulare Dokumente

Lernen Sie, wie Sie die AsciiDoc-Include-Direktive in Ihren Dokumenten effektiv nutzen können: So modularisieren Sie Ihre Dokumente.

Die include-Direktive ist eines der vielseitigsten Werkzeuge in AsciiDoc. Sie ermöglicht technischen Redakteuren, große Dokumente effizient zu verwalten, indem Inhalte aus externen Dateien wiederverwendet werden. Diese Funktion ist besonders wertvoll bei modularen Projekten, bei denen Konsistenz und Wartbarkeit entscheidend sind.

Lassen Sie uns erkunden, wie Sie die include-Direktive meistern und optimal in Ihren Workflow integrieren können.

Was ist die include-Direktive?

Die include-Direktive ermöglicht es, Inhalte aus anderen Dateien direkt in Ihr AsciiDoc-Dokument zu übernehmen. Anstatt Texte zu duplizieren oder manuell zu kopieren, verweisen Sie einfach auf die externe Datei – was Updates und das Management modularer Inhalte nahtlos macht.

Grundsyntax

include::path/to/file.adoc[]

Dieser einfache Befehl fügt den gesamten Inhalt der referenzierten Datei an der angegebenen Stelle in Ihr Dokument ein.

Best Practices für die include-Direktive

1. Aufteilen großer Dokumente

Wenn Ihre Dokumentation mehrere Kapitel oder Abschnitte umfasst, teilen Sie sie in kleinere .adoc-Dateien auf und fügen Sie sie mit include zusammen:

= Benutzerhandbuch 
include::einleitung.adoc[] 
include::installation.adoc[] 
include::funktionen.adoc[]

Das hält Dateien überschaubar und ermöglicht es, dass verschiedene Teammitglieder Abschnitte bearbeiten können, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen.

2. Einfügen spezifischer Zeilen

Sie müssen nicht immer den gesamten Inhalt einer Datei einfügen. Mit dem Attribut lines können Sie nur bestimmte Zeilen einfügen:

include::file.adoc[lines=10..20]

Dies importiert die Zeilen 10 bis 20 der Datei – ideal für Code-Snippets oder gezielte Inhaltsübernahmen.

3. Tag-basierte Einbindung

Für noch mehr Kontrolle verwenden Sie Tags innerhalb Ihrer Datei, um nur den markierten Inhalt einzubinden.

Tagging in der Quelldatei:
Platzieren Sie tag::example[] vor und end::example[] nach dem gewünschten Text.

Einbindung des markierten Blocks:

include::file.adoc[tag=example]

Dies bindet alle Zeilen zwischen den Tags ein.

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4. Dynamische Pfadverwaltung mit Attributen

Definieren Sie Pfade dynamisch mit Attributen, um Ihre Dokumente projektübergreifend anpassbar zu machen.

:docs-path: ../shared-docs/ 
include::{docs-path}gemeinsame-einrichtung.adoc[]

Ändert sich der Dateipfad, müssen Sie nur das Attribut :docs-path: aktualisieren, anstatt jede include-Zeile zu bearbeiten.

5. Offset für Abschnittsebenen

Wenn Sie große Dokumente in kleinere Unterdokumente aufteilen, wird das Verwalten von Überschriftenebenen entscheidend. Mit dem Attribut leveloffset können Sie Überschriften dynamisch anpassen.

= Mein Buch 
include::kapitel01.adoc[leveloffset=+1] 
include::kapitel02.adoc[leveloffset=+1] 
include::kapitel03.adoc[leveloffset=+1]

So passen sich die Überschriften in den eingebundenen Dateien korrekt an die Struktur des Hauptdokuments an.

Globale Offsets setzen:
Vermeiden Sie wiederholte leveloffset-Attribute, indem Sie es global um die Includes herum setzen:

= Mein Buch 
:leveloffset: +1 
include::kapitel01.adoc[] 
include::kapitel02.adoc[] 
include::kapitel03.adoc[] 
:leveloffset: -1

Das abschließende :leveloffset: -1 setzt die Überschriftenebene zurück. Diese Methode ist besonders nützlich für lange Dokumente mit vielen Kapiteln.

6. Inhalte in Listenelemente einfügen

Um externe Inhalte in Listenelemente einzufügen, kombinieren Sie die include-Direktive mit einem Listenkontinuationszeichen (+).

Einfacher Inhalt:

* {empty} 
include::listen-text.adoc[]

Komplexer Inhalt: Verwenden Sie einen offenen Block:

* {empty} 
+
-- 
include::komplexer-inhalt.adoc[] 
--

Dies stellt sicher, dass die Listenstruktur intakt bleibt, selbst bei mehrzeiligen oder komplexen Inhalten.

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"Do’s & Don’ts" für die Verwendung der include-Direktive

  • Zirkuläre Includes vermeiden: Schließen Sie nie eine Datei ein, die auf die aktuelle Datei verweist, um Endlosschleifen zu verhindern.

  • Relative Pfade verwenden: Stellen Sie sicher, dass Ihre Dateipfade relativ sind, um die Portabilität in verschiedenen Umgebungen zu gewährleisten.

  • Includes mit Kommentaren kombinieren: Nutzen Sie Kommentare, um anzugeben, woher eingebundene Inhalte stammen, und verbessern Sie so die Lesbarkeit.

Fazit

Die include-Direktive ist das Rückgrat modularer Dokumentationen in AsciiDoc. Sie bietet Flexibilität und Einfachheit für das Management großer Dokumente. Egal, ob Sie Inhalte in kleinere Abschnitte aufteilen, markierte Blöcke wiederverwenden oder Pfade und Überschriften dynamisch anpassen – mit include bleiben Ihre Dokumente übersichtlich, organisiert und leicht wartbar.

Während dieser Leitfaden die include-Direktive behandelt, bieten bedingte Direktiven wie ifdef, ifndef und ifevalzusätzliche Werkzeuge für dynamisches Inhaltsmanagement. Weitere Informationen dazu finden Sie im adoc Studio-Lernpfad.

Mit dem richtigen Einsatz von include skaliert Ihr Dokumentationsworkflow mühelos, spart Zeit und sorgt für Konsistenz in Ihren Projekten.


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